PRÄKLINISCHES ZENTRUM INNSBRUCK

Wettbewerb Neubau Haus für präklinische experimentelle Forschung der Medizinischen Fakultät Innsbruck
Team: Projektleitung Elias Geser mit Volker Miklautz, Thomas Jünger


PROJEKTBESCHREIBUNG

Intention zur Bauaufgabe

  • Sensible Eingliederung in den teilweise historischen Bestand
  • Klare Trennung der verschiedenen Bereiche
  • Hocheffizientes Layout der Funktionen und Abläufe
  • Kurze Wege

Städtebauliche Aspekte

Das Gebäude reagiert mit seinem ruhigen Erscheinungsbild sensibel auf den historischen Bestand. Der nördliche Teil des Baukörpers richtet sich an der Blockrandbebauung der Peter-Mayr-Straße aus, wodurch mehr Freiraum für die südlichen Anrainer entsteht. Zudem gibt das geschossweise Zurückspringen der Fassade den Blick auf die für den Stadtteil charakteristischen historischen Gebäude frei und bildet eine vermittelnde Position zwischen den beiden gegensätzlichen Funktionen (Wohnen und Forschen) des Straßenblocks.

Die Begrünung der Fassade und des Daches wirkt sich positiv auf das Stadtklima aus. Die Ausnehmung an der Nordwestecke des Neubaues reagiert auf den bestehenden zentralen Platz und erweitert diesen. Von hier erfolgt auch der Hauptzugang.

Die Verbindung zur Peter-Mayr-Straße wird mit dem Oberflächenbelag des Platzes weitergeführt, wodurch die Durchwegung zur Fritz-Pregl-Straße (zentrale Achse) und damit einhergehend der öffentliche Charakter betont werden und ein hochwertiger urbaner Raum entsteht.

Architektonische Aspekte

Die Hülle des Gebäudes (Ziegelfassade) verleiht ihm ein einheitliches Erscheinungsbild und eint die geschlossenen und offenen Bereiche (Zur Straße geschlossen, zum Institut offen). Die Perforierung lässt von außen trotzdem verschiedene Bereiche erkennen, ohne Einsicht in das Gebäude zu haben.

Durch das eindringende Tageslicht in die Gänge wird eine gute Aufenthaltsqualität für die Mitarbeiter geschaffen. Der umgekehrte Effekt für die Außenbereiche (durch Innenbeleuchtung) kommt besonders abends zum Tragen.

Der Bereich Administration und Lehre ist durch ein offeneres Erscheinungsbild der Fassade geprägt (großformatige Ziegel in xldf-Format in luftiger Anordnung lassen viel Tageslicht durch – indirektes Licht – bei gleichzeitiger Beschattung) und ermöglicht Blicke in den Garten, den Innenhof und auf die Berge. Der Aufenthaltsbereich für die Mitarbeiter – der bei Bedarf auch gut für Seminare und Veranstaltungen geeignet ist – ist bewusst am Dach situiert worden (mitten im grünen Dachgarten). Das bietet angesichts der Corona-Pandemie die Möglichkeit, sich im Freien aufzuhalten, ohne das Haus verlassen zu müssen. Der Dachgarten hilft nicht nur das Gebäude und die Umgebung kühl zu halten, sondern dient auch dazu, von der Baufläche etwas an die Natur zurück zu geben.

Funktionale Aspekte

  • Entflechtung der verschiedenen Funktionen: Trennung von Administration, Tierhaltung, Aufenthalt, Forschung und Technik.
  • Klare Trennung der Wege durch die Nord-Süd Achse (Stiegenhäuser – Lifte) basierend auf einem optimierten Brandschutzkonzept.
  • Drei räumlich getrennte Barrieren auf drei Geschossen.
  • Großzügige Laborflächen außerhalb der Barrieren (core facility im 1. UG).
  • Effiziente und ergonomische Anordnung der IVC-Käfiggestelle möglich.
  • Genug Raum für gleichzeitiges Arbeiten (Forschen und Tierpflege).

Ökonomische, Ökologische Aspekte

  • Nachhaltigkeit durch langlebige und zeitlose Materialien (wartungsarme Klinkerfassade, Betonbauweise)
  • Genügend Spielraum für Nutzungsänderungen und technische Adaptionen (Zwischenwände in Leichtbauweise)
  • Bauweise in Beton gewährleistet eine rasche und kosteneffiziente Bauzeit
  • Der kompakter Baukörper mit natürlicher Beschattung (Bepflanzung, klimatische Pufferzonen durch Klinker-Fassade, Kerndämmung)
  • Optimierte Energieeffizienz und Nachhaltigkeit durch Wärmerückgewinnung und PV- Anlage

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