red room

Alpbach, Tyrol

studio3

completion 2002, building sum 15000 €

Eine wichtige Aussage die der Raum allein durch seine Präsenz erfüllt ist jene, dass ein Raum von hoher atmosphärischer Qualität in keinster Weise abhängig ist vom Einsatz teurer Materialien und komplizierter Verarbeitung. Der redroom zeigt, dass dies mit einfachen Mitteln möglich ist und das Holz ein geeigneter Werkstoff dafür ist.

Eine weit verbreitete Auffassung in der europäischen Architektur ist, dass Raumqualität in direktem Zusammenhang mit hochwertig verarbeiteten, und teuren Materialien steht. Der redroom beweist das Gegenteil. Das heißt, es kann sich niemand mehr die Ausrede leisten, dass keine gute Architektur möglich ist, wenn kein Budget vorhanden ist.

Der redroom als Instrument:

Der redroom ist in mehrfacher Hinsicht ein Instrument:

Ein Instrument zur Verstärkung der Raumwahrnehmung. Durch seine Form transformiert er den Außenraum. Er stellt den städtisch-architektonischen Umraum in Frage und implantiert eine neue Raumauffassung und –definition im Umraum. Der redroom wird zum Botschafter einer neuen Epoche.

Der Innenraum schafft eine extrem starke In-Bezugsetzung des Individuums mit dem Raum. Der Übergang vom Außen zum Innen erfolgt fliesend. Es gibt keinen Raumabschluss im herkömmlichen Sinn, der Zugang ist eine Art „Spalt in der Wirklichkeit“. Er ermöglicht dem Besucher sich auf den Raum vorzubereiten. Die Stimmung des Innenraumes wird spürbar, bevor sie sichtbar wird. So wird der Weg in den Raum zum Ritual. In dieser Stimmung der erhöhten Aufmerksamkeit betritt der Besucher den redroom. Der Innenraum verändert die Sinneswahrnehmung des Besuchers vollends. Der Raum transportiert das Individuum in ein anderes Jetzt.

Der Raum ist eine gebaute Vision, wodurch der Besucher (im „Jetzt“) mit einem möglichen „Morgen“ konfrontiert wird. Der Raum ist ein „Freigeist“ der sich in den Köpfen der Menschen festsetzt und ihre Vorstellung von Raum grundlegend verändert.

Der redroom ist ein Instrument zur Standortbestimmung der zeitgenössischen Kunst, der zeitgenössischen Architektur. Der Werkstoff Holz wird verknüpft mit hoher Raumqualität und dem Benutzer wird gezeigt wie gering der Einsatz der Mittel ist. Dies ruft Verblüffung und Irritation (im positiven Sinne) hervor.

Kunst = Vision, Kunst = Ritus, art means daily upgrading, Architektur = Vision, redroom = Zukunft

Holz präsentiert sich als Medium zur Raumtransformation.

Der redroom als Klang-Instrument:

Durch seine spezielle Form und die Art der Holzkonstruktion ist der redroom der ideale Konzertraum. Der Schall wird durch die unregelmäßigen Wandscheiben in verschiedene Richtungen abgelenkt, und von den sägerauhen Brettern und den Spalten dazwischen geschluckt. Die Tontechnik kann in der Rahmenkonstruktion und unter dem Boden untergebracht werden, wodurch sie unsichtbar bleibt. Der leere Innenraum wird zum Klangkörper.

Der redroom als Licht-Instrument:

Die lichtdurchlässige Außenhaut, bestehend aus zweischaligen Acrylplatten ermöglicht dem redroom eine gleichmäßige Tageslichtverteilung nach innen. Mit einfachster Lichttechnologie (Niedertemperatur-Leuchtstoffröhren in der Rahmenkonstruktion….) kann man nachts innen die gleiche Lichtsituation erzeugen wie am Tag (durch die Ritzen der Bretterschalung) und nach außen hin leuchtet der redroom gelb-rot.


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