genius loci
Architekturtage 2007: aut Innsbruck Mein Genius Loci ist der Mensch Das Gebäude Mensch – form follows movement * Der Mensch. Seine Bewegungen, seine Handlungen formen den architektonischen Raum. Seine Meisterschaft und sein Unvermögen zeigen sich im Gebauten. Der Architekt muss in erster Linie Humanist sein, sonst ist er ein Arschloch. Innsbruck baut für den Tourismus, für das „Innsbruck-Foto“. Es dreht sich nicht um Kosten. Es ist nur die Spur verstellt. Eine Nuance daneben. Öffentlicher Raum fehlt, halböffentlicher Raum ist wertlos, ist Hundeklo. An erster Stelle steht der Mensch. Nicht als Anarchist, nicht als Autist. Als geschätztes Individuum einer Gemeinschaft, mit seinen besonderen Fähigkeiten und seiner Ausstrahlung. Das war eine wesentliche Zielsetzung der Demokratie, der „Moderne“. Die Demokratie ist noch immer in den Kinderschuhen. Die „Moderne“ ist hier nicht existent – ist immer noch Utopie, abgesehen von viel zu wenigen Beispielen. Somit kann sich auch keiner mit ihr identifizieren. Demokratie bedeutet, dass sich die Besten zusammensetzen und gemeinsam das Beste für die Gesellschaft und die Umwelt erarbeiten. Keine Kompromisse. Der Baukörper ist der Mensch. Die Umwelt ist Zeichen seines Handelns. Es ist so einfach für den Menschen und vom Menschen ausgehend zu bauen. Fangen wir endlich damit an. Bauen wir die Demokratie und nicht den schlechten Kompromiss. Der Genius Loci ist der Mensch Volker Miklautz * aus dem individualstrukturalistischen Manifest, ©V. Miklautz 1988 |