Innsbruck, Kulturhauptstadt 2009

WINDROSE INNSBRUCK – ENERGIEN EUROPAS

Bewerbung zur Kulturhauptstadt Europas 2009

Verfasser: Hubert Salden, Alexander Beck, Volker Miklautz

Mitarbeiter: Georg Öhler, Christian Hofmeier, Walter Gfader

Stand Juli 2004

Die Windrose ist ein pragmatisch-poetisches Bild für den kontinuierlich stattfindenden Energietransfer durch Innsbruck in alle Richtungen Europas. Der Kompass weist auf die Ausrichtung und die Orientierung der europäischen Städte hin, die sich in neuen Konstellationen zusammenfinden. Gerade dadurch, dass sich Innsbruck an einem kritischen Punkt in seiner Entwicklung befindet, ergibt sich ein herausragendes Potential für die Stadtentwicklung. Die Kulturhauptstadt übernimmt in diesem Spiel eine wesentliche, konzeptionelle Rolle für das städtische Selbstverständnis in Europa.

Mit der EU-Erweiterung haben sich die Wettbewerbsbedingungen für die Städte in Europa untereinander verschärft und zugleich die Chancen zur Zusammenarbeit erweitert. Mit anderen Worten, die Karten für die europäischen Städte sind neu gemischt.

Innsbruck ist sich der neuen Situation bewusst. Daher setzt es darauf, weitere sportliche Großveranstaltungen auszurichten. Dies ist sinnvoll, wenn der Sport in ein kulturelles und planerisches Konzept eingebunden ist. Ein solches Konzept ermöglicht der Stadt, die Großveranstaltung dazu zu nutzen, progressiv die städtische Infrastruktur zum Wohle aller zu verbessern.

Die Ausrichtung der europäischen Kulturhauptstadt erzeugt eine nachhaltige Wirkung für die Positionierung Innsbrucks in die Gemeinschaft der europäischen Städte.

Innsbruck hat gute Karten.

Die Bürgermeisterin ist Mitglied des Städtetages. In dieser Funktion zeigt sie sich als wertvolle Impulsgeberin für Innsbruck und für den Städtetag. Sie sieht, dass derzeit eine Neubewertung der Ballungszentren in Europa stattfindet. Daraus folgt, dass die Städte darauf angewiesen sind, eine Transparenz der städtischen Entwicklung nach Innen ebenso wichtig zu nehmen wie deren Sichtbarkeit nach Außen.

Die Trümpfe bestehen in den vorteilhaften Standortfaktoren Innsbrucks.

Die Bergwelt Tirols ist für den Tourismus gut erschlossen. Innsbruck wird zwar sehr stark mit dem Wintertourismus in Verbindung gebracht, jedoch hat sich auch der Sommertourismus durch neue Sportarten und durch Kulturfestivals etabliert.

Das stattfindende Programm zieht besonders Reisende der jüngeren Generation an, wenn sie auf Interrail-Reise durch Europa unterwegs sind. Sie nehmen an Sport-Events wie Snowboarding, Downhill-Scating, Rafting und Canyoning ebenso teil wie an den Veranstaltungen ernster und unterhaltender Musik. Das gehört zum jugendlichen Lifestyle.

Übernachtungsmöglichkeiten, die Kultur, Sport und Kommunikation verbinden, liegen im Trend. In Tirol findet ein reges Kunstleben statt. Das Land hat historisch bedeutsame Epochen in der Geschichte aufzuweisen, z.B. die Renaissance. Die Stadt besitzt eine gute Basis, das heutige Kunstleben mit den sportlichen Wettbewerben und den medialen Kommunikationsschienen zu verbinden.

Innsbruck bildet einen Hot Spot für das Verständnis der europäischen Geschichte. Dadurch hat die Stadt gute Voraussetzungen für die Aufarbeitung aktueller gesellschaftlicher Ereignisse und der Erforschung der Zukunft.

2009 ist ein bedeutendes Jahr für Innsbruck. Vor 200 Jahren fand die Schlacht unter der Führung von Andreas Hofer am Bergisel statt. Der Volksaufstand der freien Bauern gegen eine drohende Unterdrückung hat im Land Tirol Mythen der Freiheit gebildet. Da dieser politische Gedanke der Freiheit Tirol und Europa gemeinsam ist, kann sich das Land in besonderer Weise mit Europa identifizieren und zugleich als ein Beispiel der Bereitschaft, für die Freiheit einzutreten, gelten.

Die Euroregion ist ein aktives Zusammengehen, um die Konsequenzen der Weltkriege zu überwinden und alte Vorurteile im Miteinander der Staaten beizulegen.

Auch die Auseinandersetzungen mit Frankreich wurden durch den Beitritt Österreichs zur Europäischen Union und durch die Städtepartnerschaft mit Grenoble mit neuen Vorzeichen versehen.

Für die historische und gegenwärtige Erfahrung, liefert die Friedens- und Konfliktforschung einen wesentlichen Beitrag, der über Tirol hinaus wirkt.

Die Begegnung der Staaten bei Sport und Fest, Wissenschaft und Kultur ist Ausdruck des friedlichen Zusammenlebens der vielfältigen Sprachen und Kulturen der Städte in Europa. Dafür sieht sich Innsbruck als Modellfall.

Innsbrucks geographische Lage stellt eine logistische Position dar, wenn sie als Standortvorteil wahrgenommen wird. Die Torsituation der Stadt in den Alpen bietet Potentiale für alle Bereiche, seien sie nun architektonisch-städtebaulicher Art oder von gesellschaftlich-kultureller Bedeutung.

Die Schlüsselposition Innsbrucks im europäischen Handel setzt voraus, dass die Stadt ein weiteres Gravitationszentrum neben der touristisch genutzten Altstadt schafft. Es ist erforderlich, die Impulse aus Sport und Kultur in der Anlage des Olympischen Parks in Innsbruck zu manifestieren. An seinen dicht bebauten Rändern sorgt der Park für eine bemerkenswert hohe Rendite.

Die Stadt hat eine gute Infrastruktur ausgebildet und die Bergwelt bestens mit ihrer landschaftlichen Schönheit erschlossen. Der hohe Standard und das Know-how  der Universität bilden ein wissenschaftliches Äquivalent zur heimischen Natur. Dies sind Voraussetzungen für hochwertigste Serviceleistungen Innsbrucks für benachbarte Metropolen wie Mailand, München und Zürich.

Der Fluss und das Bergpanorama vermitteln außergewöhnliche Atmosphären. Es gilt, hochwertige Lagen mit besonderem Flair zu konzipieren und zu realisieren. Darüber definiert sich die Identifikation der Bewohner.

Wenn Innsbruck einen aktiven Part im kooperativen Miteinander europäischer Städte übernimmt, gewinnt Tirol die Partie. Es fließen die Energien Europas nach Innsbruck ein. Diese Energien werden von hier aus in vielfältiger Weise europa- und weltweit übertragen.

Hubert Salden, Volker Miklautz, Alexander, Beck


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